|Die ROOF WATER-FARM-Varianten aus Sicht der Ver- und Entsorger

Für die Ver- und Entsorger sind bei der Beurteilung der unterschiedlichen ROOF WATER-FARM-Varianten insbesondere Kriterien wichtig, die ihre gegenwärtige Aufgabenerfüllung beeinflussen könnten (Wasserver- und -entsorgungskosten, Entlastung der Kläranlage, Retentionspotenzial), aber auch RWF-Betreiberrelevante Kriterien wie der Zeitaufwand für Betrieb und Wartung der RWF-Systemkomponenten und der Informationsaufwand für Planer, Hauseigentümer, Bewohner und Nutzer. Schließlich spielt auch noch das Kriterium Neue Arbeitsplätze und Berufsbilder eine Rolle.

Vor diesem Hintergrund schneidet aus Sicht der Ver- und Entsorger die RWF-Variante IV mit Regenwasser und Hydroponik am besten ab (siehe Tabelle rechts).

Entscheidende Vorteile hat die RWF-Variante IV hinsichtlich des vergleichsweise geringeren Zeit- und Informationsaufwands sowie aufgrund des hohen Retentionspotenzials bei Extremwetterereignissen, die für die Siedlungswasserwirtschaft ein bedeutendes Problem darstellen. Im Hinblick auf die Kostenentwicklung für die Ver- und Entsorgung und auf neue Arbeitsplätze und Berufsfelder ist sie noch die zweitbeste Variante, während sie bei der mengenmäßigen und stofflichen Entlastung der Kläranlage nur auf Platz 3 landet.

Mann website-01-01|Wie können Ver- und Entsorger ROOF WATER-FARMen vorantreiben?

Die Ver- und Entsorger können in erster Linie darauf hinarbeiten, dass ROOF WATER-FARM-Anlagen für dezentrale Grau- und Regenwassernutzung als funktionale Bestandteile in das eigene Entwässerungskonzept integriert werden. Dabei sollten Eignungsgebiete für die Anwendung von ROOF WATER-FARMen (aber auch anderen dezentralen Wassermanagementmaßnahmen) auf Basis von z.B. räumlicher Kanalnetzauslastung, Versickerungsfähigkeit des Bodens und Gewässerbelastung ausgewiesen werden.

Die RWF-Konzepte könnten in den entsprechend geeigneten Gebieten als siedlungswasserwirtschaftliche Maßnahme mit entsprechenden Informationsmaterialien gezielt beworben und ihre Umsetzung durch eine reduzierte Abwasserabgabe stimuliert werden.