|Wirtschaftlichkeit Aquaponik – illustrative Beispielrechnung

ROOF WATER-Farmen mit der Produktionsmethode Aquaponik können im kommerziellen Betrieb wirtschaftlich betrieben werden. Kostenrahmen und Kostenpositionen sind dabei stark abhängig von lokalen Rahmenbedingungen und jeweiligem Betreibermodell!

Zur Veranschaulichung der einzelnen Kostenpositionen beziehen wir uns daher hier auf eine Beispielrechnung als statische Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Hierfür nehmen wir Bezug auf eine RWF-Dachfarm mit Aquaponik, die auf einer ebenen, 1.200 m² großen Dachfläche in Berlin-Marzahn errichtet wird. Von 100 Wohneinheiten (ca. 260 Bewohner) wird das Grauwasser aufbereitet und für die Aquaponik zur Verfügung gestellt.

|Investitionskosten

Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für den Standort Berlin-Marzahn zeigt beispielhaft auf,  dass für den Bau einer RWF-Aquaponik-Dachfarm am Bestand Sonderkosten zu berücksichtigen sind. Allein die Sonderkosten für Dacharbeiten, Umbaukosten am Bestand, Sicherheit, Gerüst, Bauaufzug und Außenaufzug betragen im Fall der Aquaponik-Farm 30 Prozent der Gesamtinvestitionen. Die Investitionskosten für ein automatisiertes und beheiztes Gewächshaus inklusive aller Komponenten und Betriebsräume betragen in der Summe 45 Prozent der Gesamtinvestitionen. Die Erschließung der Grauwasseraufbereitung umfasst Investitionen in Höhe von ca. 17 Prozent. Hinzu kommen noch die Investitionskosten für den Bau der Aquaponik, die 8 Prozent der Gesamtinvestition tragen.

Nebenstehende Grafik verdeutlicht die Aufteilung der Investitionskosten beim Bau einer RWF-Aquaponik-Dachfarm auf ein Bestandsgebäude (siehe Grafik Investitionskosten Aquaponik).

|Jährliche Kosten

Für den Betrieb dieser kommerziellen RWF-Dachfarm Typ Aquaponik fallen neben den primären Investitionskosten jährlichen Betriebsausgaben an. Zu den Betriebsausgaben als laufende Kosten zählen u.a. Personal-, Energie- und Pachtkosten, die Kosten für Betriebsmittel in der Produktion, Verarbeitung und Vertrieb sowie Versicherungskosten und Abschreibungen. Allein die Personalkosten für die Leitung, den Betrieb der RWF und die Vermarktung der Produkte belaufen sich auf anteilig 37 Prozent. Als zweitgrößter Anteil an laufende Kosten sind die Betriebskosten für die Produktion und Verarbeitung mit 25 Prozent zu nennen.

Die anteilige Aufschlüsselung der jährlichen Kosten verdeutlicht die nebenstehende Grafik (siehe Grafik Jährliche Kosten Aquaponik).

In der Gesamtbetrachtung zur Wirtschaftlichkeit einer kommerziellen RWF-Dachfarm Typ Aquaponik wird das Betriebsergebnis berücksichtigt, in dem Betriebsausgaben sowie Einnahmen einbezogen werden. Die Einnahmen setzen sich aus dem Verkauf von Fisch als Filet frisch sowie Filet geräuchert und dem Verkauf von Gemüse wie Minigemüse, Tomaten, Kräuter und Salate zusammen. Je nach Anbauintensivität und Kulturfolge sind Betriebsergebnisse von 75 bis 100 Euro pro m² zu erwirtschaften.

In Abhängigkeit von notwendigen baulichen Investitionen (Neu- oder Bestandsbau) und den gewählten Betreibermodellen (Betriebswasserquelle, Produktpaletten) können sich RWF-Dachfarmen Typ Aquaponik  in diesem gewählten Beispiel nach 9 bis 13 Jahren amortisieren.