Der Netzwerkplan kann als analytisch-konzeptionelles Planungstool dienen und gleichzeitig auch Kommunikationstool sein. Letzteres kommt vor allem durch die Ergänzung mit Ansichten  und Perspektiven von Gebäuden und Stadträumen zum Tragen. Die bauliche Integration der Wasseraufbereitungs- und Farming-Technologie im Stadtbild kann geprüft und vermittelt werden. Gemeinsam mit Gebäudepässen und Akteursinterviews sind die Netzwerkpläne räumlich verortete Good-Case-Szenerien, die planerische und strategische Entscheidungen unterstützen und forcieren können. ROOF WATER-FARM Gestaltungsprozesse und angestrebte Ressourcenkreisläufe werden beispielhaft räumlich, spielerisch nachvollziehbar und/ oder umsetzbar. Der Netzwerkplan illustriert ferner die Rollen der lokalen Akteure, ihre Werkzeuge und Strategien der Transformation.

Der Netzwerkplan für das Untersuchungsgebiet Stadtrand/Marzahn-Hellersdorf  fokussiert die Wohnungsbaugesellschaften als wichtige Schlüsselakteure und Innovateure der Etablierung von lokaler Wasseraufbereitung und Nahrungsmittelproduktion auf den Geschosswohnungsbauten für MieterInnen. Die großen Dachflächen der Gewerbegebiete bieten ferner räumliche Potenziale und könnten ebenso Orte der Produktion und Konsumption regionaler Lebensmittel sein. Kantinen, Kindertagesstätten und Schulen könnten lokal mit Nahrungsmitteln versorgt werden und würden zeitgleich als Orte einer Bildung für Nachhaltigkeit wirksam. Darüber hinaus können wichtige im Quartier vorhandene Initiativen und Vereine als Betreiber und auch Abnehmer fungieren. So sind z.B. in Marzahn die Kinder- und Jugendeinrichungen Die Arche und die Manege im Don-Bosco Zentrum bekannt und könnten Abnehmer oder Partner vor Ort sein. Das Quartiersmanagement könnte eine Vermittlerfunktion einnehmen, notwendige Kompetenzen zum Anbau von Nahrungsmitteln würden vor Ort vermittelt. Durch Direktvermarktung (Hofladen, Onlinehandel, Bringedienste) könnten die weiträumigen Siedlungsgebiete mit Nahrungsmitteln versorgen.  Marzahn-Hellersdorf könnte Teile der Berliner Innenstadt mit Nahrungsmitteln versorgen. Die Landwirtschaft käme als partizipative Infrastruktur zurück oder neu in die Stadt [11].

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Die Vergabe von Mietergärten und von gewerblichen nutzbaren Dachflächen könnte mit Unterstützung von Immobilieneigentümern einfach und effizient gestaltet werden. Denkbar wäre auch eine Auslagerung dieses Vorganges an einen Dienstleister oder Verein, wie z.B. einem RWF-Kompetenzzentrum. Die Nutzung der Dachflächen / Installation der RWF-Technologien muss durch die zuständigen Behörden genehmigt werden. Hier erfahren Sie mehr über die Anforderungen an Planungs- und Ordnungsbehörden sowie über relevante Regelungen im Kontext der Genehmigung von RWF-Technologien.

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Bewohner- und Mietergärten

Die Vergabe der Flächen könnte durch das RWF-Management begleitet werden, kommerzielle und nicht-kommerzielle Betreibermodelle sind vorstellbar. Mieter erlangen Freiheiten in der Gestaltung ihrer Gärten, arbeiten zusammen, neue Synergien und neue Nachbarschaften können entstehen.

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RWF-Kantine Marzahn-Hellersdorf

Die RWF-Kantine in Marzahn-Hellersdorf versorgt Gewerbe, Kitas, Schulen und Altersheime mit lokal produzierten Lebensmitteln. Zu diesem Zweck wird entweder eine Farm auf dem Gebäude betrieben oder eine Kooperation mit einem anderen Zulieferer, z.B. einem gewerblichen Dachfarmbetreiber im Kiez, geschlossen.

 

Testrwftafel4RWF-Tafeln! Marzahn-Hellersdorf

In Zusammenarbeit mit lokalen, bekannten Akteuren – wie z.B. dem Arche Projekt in der Manege Marzahn gGMBH – können neue Projekte für den Kiez entstehen, die sozial-ökologische Ungleichheit abbauen: Anstatt übrig gebliebene Lebensmittel als Abfall zu betrachten, werden diese im Rahmen von RWF-Tafeln!-Veranstaltungen gemeinschaftlich im Quartier verzehrt. Die beteiligten Organisationen und Institutionen sind durch den RWF-Newsletter vernetzt und können an den Veranstaltungen teilhaben. Ziel von RWF-Tafeln! Marzahn-Hellersdorf ist es, Teilhabe an Infrastruktur und Stadtraum zu ermöglichen und zu nachbarschaftlicher Entwicklung beizutragen.


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RWF-Kiosk Marzahn-Hellersdorf

Der RWF-Kiosk ermöglicht eine mobile Küche und Catering als Dienstleistung und auch die Direktvermarktung der Lebensmittel im Rahmen von Wochenmärkten, Supermarktständen und Veranstaltungen. Zulieferer des Kiosk ist eine kommerziell betriebene Dachfarm im Gebiet bzw. die neu eröffnete RWF-Pilotanlage im Rahmen des IGA-Campus. Möglich sind Tauschgeschäfte zwischen Produzenten und Konsumenten – ein Nachmittag in der Dachfarm bewirkt Rabatt beim nächsten Einkauf am Kiosk oder auch beim Besuch eines Workshops im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA).

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RWF-Markt Marzahn-Hellersdorf mobil

Der temporäre Marktplatz wandert durch Marzahn-Hellersdorf und bietet frische Lebensmittel aus der Dachfarm an. Organisiert wird er durch Pächter und Betreiber der Mietergärten und Dachfarmen in Kooperation mit der Internationalen Gartenausstellung (IGA), der RWF-Newsletter kündigt Standorte und Marktzeiten an. Lebensmittel werden so im Quartier und auch darüber hinaus verteilt und verzehrt.

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RWF-Kompetenzzentren Marzahn

In Gebäuden mit RWF-Dachfarm könnten strategisch RWF-Kompetenzzentren eingerichtet werden. Hier würden engagierte Bürger, Investoren und internationale Delegationen über Pilotvorhaben und Betreiberkonzepte im Quartier informiert. In Kooperation mit den Wohnungsbaugesellschaften werden Flächen für Mietergärten zugewiesen. So weit wie möglich würden Mitarbeit und Teilhabe an der Farm durch das RWF-Kompetenzzentrum ermöglicht.

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RWF-Marketing, RWF-Schulungen

Marketing und Schulungen unterstützen die Diffusion der Technologie im Quartier Marzahn-Hellersdorf. Infomaterialien, Medienpräsenz,  Capacity-Building werden durch die Kompetenzzentren realisiert. In Schulungen erfahren Interessierte mehr über das RWF-Konzept und dessen Organisation. Per E-Learning werden Grundlagen zum Betrieb einer Dachfarm vermittelt. Zielgruppen reichen von Schülern und Pädagogen bis hin zu Ingenieuren und Planern. Regelmäßige Ausstellungen und Informationsabende gehören zum Angebot der Kompetenzzentren.

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RWF macht Ausbildung !

Die technischen und biologischen Grundlagen der RWF-Technologien, damit verbundene Transformationen des Stadtraums, neue Alltagspflichten und -möglichkeiten fließen in Kooperation mit Schulen in Unterrichtsfächer und Kurse ein. In Verbindung mit anderen Trägern, wie dem Don-Bosco Zentrum Marzahn, könnten neue Ausbildungs- oder Umschulungsmodelle angeboten werden. Schüler und andere Auszubildende kommen so früh in Kontakt mit der Technologie und erwerben fachübergreifendes Wissen. Workshops werden quartiersübergreifend auch für  andere Schulen und Bildungseinrichtungen und soziale Träger angeboten. Die Lehrveranstaltungen werden von bereits geschulten RWF-Kräften geleitet. Der Unterricht ist praxisnah und ermöglicht Teilhabe an den im Quartier entstehenden Dachfarmen und Stadtgärten.

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Handel & Tausch in Marzahn-Hellersdorf

Handel & Tausch entstehen eigenlogisch zwischen den Pächtern. In nachbarschaftlicher Kommunikation entstehen Produktvielfalt und neue Formen des Wirtschaftens. Ein Ideenaustausch und soziales Denken, wie nachbarschaftliche Hilfe werden gefördert.