|Zusammenfassung der Ergebnisse im RWF-Gebäudepass

Die RWF-Gebäudepässe – hier Wohnungsbau – illustrieren beispielhaft die bauliche Anwendung von geeigneten RWF-Varianten.

Der Gebäudepass “Produktionsgewächshaus” zeigt die bauliche Anwendung der RWF Variante I (Aquaponik mit Grauwasseraufbereitung) verknüpft mit einem kommerziellen Betreibermodell.

Der Gebäudepass “Mietergartengewächshaus” zeigt die bauliche Anwendung der RWF-Variante IV (Hydroponik mit Regenwassernutzung) verknüpft mit einem nicht-kommerziellen Betreibermodell.

RWF-Gebäudepässe bestehen aus drei Infokarten: Gebäudekarte, Farmkarte und Wasserkarte. Diese enthalten Grafiken und Steckbriefdaten sowie Beispielrechnungen und Faustformeln, die konzeptionell für Wohnungsbaustandorte angewendet werden können.

In der rechten Bildleiste können die Gebäudepässe näher betrachtet werden und stehen zum Download zur Verfügung.


|Gebäudepass 1 “Produktionsgewächshaus Aquaponik”/ RWF I – kommerziell

  • Gebäudekarte: prinzipielle “gute bauliche Eignung”, Tragfähigkeit und Gesamtaussteifung des Gebäudes ist vom Erhaltungszustand der Elemente abhängig und erfordert gesonderte Untersuchung. [1]
  • Farmkarte: Im Falle des lokalen Direktvertriebs an die Bewohner (z.B. Gemüsekiste) läge die theoretische Bedarfsdeckung in Bezug auf den Jahresbedarf pro Person/Dtschl. ca. 80% Fisch & Gemüse.* In diesem Fall wäre denkbar, dass die Bewohner besondere Rabatte bekämen, wenn sie ihr Gemüse selbst vom Dach abholen, da der Betreiber z.B. Transport- und Vertriebskosten einspart und zudem aufbereitetes Grauwasser der Bewohner nutzt.
  • Wasserkarte: Bedarfsdeckung Bewässerungswasser/Betriebswasser aus Grauwasser zu 100%, zusätzlich Trinkwassersubstitution durch Betriebswasser für Toilettenspülung, Waschmaschine und Bewässerung Freiraum/Garten.

Anmerkungen:
*Es wird von einem Anbauverhältnis von 1 m3 Fisch zu 6 m2 Pflanze bzw. 1,2 m2 Fisch und 6 m2 Pflanze und saisonaler RWF-Alltagsproduktpalette wie etwa Salat, Erdbeere, Spinat, Paprika, Aubergine ausgegangen. Zudem liegt ein durchschnittlicher Pro-Kopf-Jahresbedarf von 5,2 kg Fisch/Meeresfrüchte [2] sowie 68,7 kg Obst/Gemüse [3] zugrunde.

 

|Gebäudepass 2 “Mietergartengewächshaus Hydroponik”/ RWF IV nicht-kommerziell

  • Gebäudekarte: prinzipielle “gute bauliche Eignung”, Tragfähigkeit und Gesamtaussteifung des Gebäudes ist vom Erhaltungszustand der Elemente abhängig und erfordert gesonderte Untersuchung. [1]
  • Farmkarte: Bei einer vorgeschlagenen “Starter-Kit-Alltagspalette” Kräuter und Salat kann ein 1-m2-Modul Hydroponik den Jahresbedarf für eine Person mit frischem Gemüse [4] decken. Bei einer Bewohnerzahl von 260 Personen könnte also rund die zweifache Menge des Bedarfs gedeckt werden, so dass hier auch Freunde und Gäste des Hauses mit diesen Produkten versorgt werden könnten. Alternativ bietet sich auch ein Potenzial für die weitere lokale Verwertung, z.B. über den Verkauf auf Stadtteilmärkten oder aber für Spenden und Tafeln (siehe auch Netzwerkplan Stadtrand/ Berlin-Marzahn).
  • Wasserkarte: Bedarfsdeckung Bewässerungswasser/Betriebswasser aus Regenwasser zu ca. 70%. Durch den Anschluss zusätzlicher Dachflächen (rund 500 m2) für die Regenwassernutzung ließe sich eine 100% Deckung des Bewässerungsbedarfs erreichen.