Unter die RWF-Typologie „Bildungsbau“ fallen im Abgleich mit dem Objektschlüsselkatalog Berlin (2005) [1] im automatisierten Liegenschaftskataster z.B. Allgemeinbildende Schulen, Berufs- und Fachschulen, Volkshochschulen, Universitäten und Forschungsinstitute, sonstige Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Kindergärten und Kindertagesstätten.

Bildungsbauten sind besonders aus der sozialen und natürlich auch der Perspektive der Umweltbildung und angewandten Stadtforschung interessant [2]. Zudem bieten sich gemeinschaftliche Nutzungen und Vorteile, z.B. durch die gemeinschaftliche Produktion und Konsumption von frisch produzierter Nahrung oder aber das gebündelte Recycling von Wasser, Energie und Nährstoffen. [3] [4]

In punkto gebäudebezogene Wasserströme fallen vor allem Regenwasser und Schwarzwasser in relevanter Menge an. Aufgrund der in Schulgebäuden nur in geringen Mengen anfallenden Grauwasserströme – so nicht größere Sportanlagen und/oder eigene Schulküchen damit verbunden – sind für bauliche Realisierungen zum aktuellen Zeitpunkt der RWF-Technologieentwicklung (Juli 2016) vor allem die Regenwasser-Varianten (RWF III, IV) interessant. Mit fortschreitender Technologieentwicklung, speziell zur Schwarzwasser-Flüssigdünger-Aufbereitung, wäre auch eine direkte (lokale) Schwarzwasser-Flüssigdünger-Aufbereitung oder aber eine indirekte Nutzung (z.B. über innerstädtischen Import) im Zusammenhang mit hydroponischer Obst- und Gemüseproduktion denkbar.

Da in Ferienzeiten kein Abwasser (z.B. Schwarzwasser) anfällt, gleichzeitig auch keine Nachfrage nach frischen Nahrungsmitteln besteht, sind saisonale Produktpaletten im Abgleich mit dem jeweiligen Betreibermodell anzudenken (siehe auch Betreibermodell und Gebäudepass). Die Regenwasser-Hydroponik (RWF IV) stellt dabei aktuell und aufgrund ihrer leichteren Handhabbarkeit die favorisierte “RWF-Schulfarm-Variante” dar (siehe auch Toolbox: Betrieb und Wartung).

Der RWF-Gebäudepass Bildungsbau fasst die Ergebnisse kompakt zusammen. Für den vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf verwalteten Standort der Grundschule an der Mühle in der Kienbergstr. 48-68 im RWF-Modellgebiet Stadtrand sind darin umsetzungsrelevante Kenndaten und Grafiken in punkto Gebäude, Wassertechnik und Farmbetrieb dargestellt.