|Die ROOF WATER-FARM-Varianten aus Sicht der urbanen Landwirte

Für die urbanen Landwirte sind zunächst die ökonomischen Kriterien wichtig, um die unterschiedlichen ROOF WATER-FARM-Varianten zu beurteilen: Investitions- und Betriebskosten sowie die Erlöse, die durch die Lebensmittelproduktion erzielt werden können. Aber auch Nachhaltigkeitskriterien wie die Verringerung des Mineraldüngereinsatzes, verringerte Transportwege und mehr Transparenz bei der Lebensmittelproduktion fließen in ihre Beurteilung ein.

Aus Sicht der urbanen Landwirte schneidet die RWF-Variante IV mit Regenwasser und Hydroponik am besten ab (siehe Tabelle rechts).

Hinsichtlich der Betriebs- und Investitionskosten sowie des Düngemitteleinsatzes ist RWF IV vergleichsweise günstig. Verringerte Transportwege bei der Lebensmittelproduktion bieten alle RWF-Varianten gleichermaßen. Lediglich bei den Erlöspotenzialen und hinsichtlich der Transparenz bei der Lebensmittelproduktion müssen die urbanen Landwirte leichte Einbußen gegenüber den anderen Varianten hinnehmen, da keine Fische produziert und Düngemittel aus externen Quellen bezogen werden müssen.

Mann website-01-01|Wie können urbane Landwirte ROOF WATER-FARMen vorantreiben?

Zuallererst können sie die Anbau- und Aufzuchtverfahren weiter optimieren, gerade auch im Zusammenspiel mit den anderen Prozesskomponenten, so dass das Gesamtsystem ROOF WATER-FARM an Prozessstabilität gewinnt, die Produktionskosten sinken und die Produkte auch preislich attraktiver werden.

Auch für die urbanen Landwirte gilt, dass die Vernetzung mit den angrenzenden Gewerben, insbesondere mit der Gebäudetechnik-, der Architektur-, der Immobilien-, der Gastronomie- , Lebensmittel- und Eventbranche, ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum Regelbetrieb solch blau-grüner Infrastrukturen ist. Je besser die beteiligten Gewerbe aufeinander abgestimmt sind, desto reibungsfreier können ROOF WATER-FARMEN betrieben und desto besser können ihre Produkte vermarktet werden.

Zudem ist es wichtig, dass sie sich an Pilot- und Demonstrationsanlagen beteiligen und damit vor allem zur öffentlichen Sichtbarkeit beitragen. Das derzeit enorme öffentliche Interesse an Urban Farming sollte unbedingt als Treiber genutzt werden – hierzu können insbesondere die urbanen Landwirte einen wertvollen Beitrag leisten. Der Entwicklung von lokalen Märkten für urban produzierte Lebensmittel spielt dabei eine vitale Rolle für eine Professionalisierung der Branche.

Schließlich gilt es auch Standards zu entwickeln, in der eigenen Branchen Capacity Building zu betreiben und als Mitinitiator und Mitträger eines Lobbyverbands zu fungieren, der nach innen organisiert und informiert, nach außen Öffentlichkeitsarbeit macht und Politik und Verwaltung bei der Ausarbeitung von notwendigen Regulierungen unterstützt.