In dem ca. 50 m² großen Test-Gewächshaus am Block 6 sind zwei baugleiche Aquaponikmodule errichtet. Diese bestehen jeweils aus einem Fischbecken, einer Sedimentationsstufe zur mechanischen Reinigung des Fischwassers, sechs Pflanzrinnen als hydroponische Stufe, einem Wassersammelbehälter und einer biologischen Reinigungsstufe, die zusätzlich belüftet wird. Die Gesamtgröße eines Aquaponik-Moduls beträgt 6 m²; davon sind 3 m² für die Pflanzenzucht vorgesehen. Das Volumen des Wassers in einem gesamten Aquaponikmodul beläuft sich auf durchschnittlich 1,5m³. Die Durchflussrate beträgt durchschnittlich 5 l/min, so dass das gesamte Kreislaufwasser eines Moduls täglich 5-mal umgewälzt wird. Die Fließrichtung des Kreislaufwassers wird über ein natürliches Gefälle aufrechterhalten. Die Schließung des Wasserkreislaufs wird über eine Pumpe vom Wassersammelbehälter zum Biofilter gewährleistet.

Die Fütterung der Fische erfolgt mit Futterautomaten, die stündlich die eingestellte Menge Futter in das Fischbecken abgeben. Die Futtermengen errechnen sich aus der Besatzmenge und der erwarteten Zusatzraten; 2-3-mal wöchentlich ist die Futtermenge entsprechend zu erhöhen. Zusätzlich ist die Futterverwertung zu beobachten und die Dosis bei zu viel bzw. zu wenig Futter im Fischbecken manuell anzupassen.

Durch die Kreislaufführung des Wassers in den Aquaponikmodulen reduziert sich der täglich benötigte Frischwasserbedarf auf 4% des Anlagenvolumens. Die Aquaponik-Module müssen je nach Bedarf regelmäßig gespült werden, um grobe Futterreste zu entfernen und einer Anreicherung von Salzen und einem starken Algenwachstum entgegenzuwirken. Bei der Spülung werden zum einen der Absetzbereich des Fischbeckens sowie die gesamte Sedimentationsstufe gespült. Das entnommene Spülwasser wird der Kanalisation zugeführt. Gleichzeitig werden die Module mit Betriebswasser aus der Grauwasseraufbereitung (Frischwasserbedarf entspricht der Spülmenge) aufgefüllt.

Als Produkt Fisch wurde der Schlei (Tinca tinca), als einheimischer Vertreter, und der Afrikanische Wels (Clarias gariepinus), als produktive gebietsfremde Art, für die Aquakultur der Teststrecke Aquaponik ausgewählt. Bei den Pflanzen wird vorwiegend Salat im hydroponischen Teil der Aquaponik kultiviert, da diese schnell wachsende Kultur entsprechend mehrere Kulturzyklen pro Jahr und damit auch mehr Messreihen ermöglicht. Die Dauer einer Pflanzenkulturperiode belief sich auf durchschnittlich 5 Wochen.